Kunstführer und Tagungsband: zwei neue Publikationen zur Grabkapelle erschienen
„Memoria im Wandel“ – so lautet der Titel des umfangreichen Tagungsbandes zur Geschichte und Einordnung der Großherzoglichen Grabkapelle im Karlsruher Hardtwald, der jetzt vorgestellt werden konnte. Und der gewichtige Band ist nicht die einzige neue Publikation: Ebenfalls frisch aus der Druckmaschine kommt ein neuer Band in der Kunstführerreihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, der der Grabkapelle gewidmet ist.
ERGEBNIS EINER TAGUNG ZUM JUBILÄUM DER GRABKAPELLE
Viel beachtet war die Tagung, die 2014 zum 125-jährigen Jubiläum der Großherzoglichen Grabkapelle stattfand. Die Vorträge, die damals die namhaften Referenten der Tagung hielten, versammelt ein neu erschienener Band, der den gleichen Titel wie die Jubiläumsveranstaltung trägt: „Memoria im Wandel“. Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, präsentierte jetzt den Band zusammen mit Dr. Petra Pechaček, als Konservatorin bei den Staatlichen Schlössern und Gärten auch für die Grabkapelle zuständig, und mit Prof. Dr. Konrad Krimm, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein (AGLO). „Für die Staatlichen Schlösser und Gärten gehört es zu den zentralen Aufgaben, den Rang der Monumente des Landes auch durch neue Veröffentlichungen für die Allgemeinheit verständlich und erkennbar zu machen“, erklärte Michael Hörrmann bei der Vorstellung. „Wir sind daher der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein dankbar, dass sie die aktuellen Erkenntnisse für alle Interessierten verfügbar macht“.
UMFANGREICHES WERK VERSAMMELT ZAHLREICHE BEITRÄGE
„Memoria im Wandel. Fürstliche Grablegen in der frühen Neuzeit und im 19. Jahrhundert“ entstand aus einer Kooperation der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein. 14 Beiträge umfasst der Band. Die Autoren und Autorinnen sind Denkmalpfleger, Sepulkralforscher, Bau- und Kunsthistoriker, Rechtshistoriker und Archivare. In den Artikeln geht es um die Entdeckung und Deutung der Zeichensprache in Grablegen, um die Schwierigkeiten der Inventarisierung, um Erhaltung und Pflege, um Forschungsoffenheit und um den richtigen Umgang mit Orten der Pietät. Die Beiträge sind geprägt von der aktuellen Erfahrung des Umgangs mit Denkmälern der Sepulkralkultur.
DIE GRABKAPELLE UND IHRE EINORDNUNG
Der thematische Ausgangspunkt für die Beiträge der Tagung und des Bandes ist die Großherzogliche Grabkapelle im Karlsruher Hardtwald. 1889 begonnen, konnte der stimmungsvolle Bau im Stil der französischen Kathedralgotik 2014 das 125-jährige Jubiläum begehen. Dieser Termin war Anlass, das Karlsruher Mausoleum einzuordnen und einen Blick auf die Vorbilder aus anderen Herrscherhäusern zu werfen. Dabei geht es auch um die Fürstensärge, die zum Teil aufwendig gearbeitet sind und zu denen nach 1945 die Särge aus der zerstörten Karlsruher Stadtkirche kamen. Der Beitrag entwirft eine Typologie der Sargformen – die erste Einordnung dieser Gattung im mitteleuropäischen Kontext. Weitere Beiträge befassen sich mit der Baudenkmalpflege und der Erhaltung der Grabkapelle in der unmittelbaren Gegenwart.
EIN NEUER KUNSTFÜHRER ZUR GRABKAPELLE
Ebenfalls neu erschienen ist der Kunstführer zur Großherzoglichen Grabkapelle, verfasst von Petra Pechaček, Paul-Ludwig Schnorr, Alma-Mara Brandenburg und Sandra Eberle. In Text und Bild beleuchten die Autoren die Geschichte des Hauses Baden und des Großherzogspaares mitsamt seinem schweren Schicksal. Sie berichten, wie die Planungen zum Bau der badischen Grablege begannen, wie der passende Architekt gefunden wurde und wie die Grabkapelle schließlich ihre Vollendung fand. Der Kunstführer verrät, welche Kostbarkeiten sich in der Oberkirche und der Gruft der Grabkapelle verbergen und erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Mausoleums, das zum Denkmal für die Dynastie wurde. Michael Hörrmann erklärt: „Mit dem Kunstführer zur Grabkapelle können wir eine Lücke schließen: Bisher hat eine handliche Überblickspublikation zu diesem wichtigen Bauwerk gefehlt.“
SERVICE
Memoria im Wandel.
Fürstliche Grablegen in der frühen Neuzeit und im 19. Jahrhundert
herausgegeben von Winfried Klein und Konrad Krimm
(Oberrheinische Studien 35)
Ostfildern 2016, Verlag Thorbecke
340 S., zahlr. , auch farbige Abb., Leineneinband
ISBN 978-3-7995-7837-0
34.-€
Der Band ist im Buchhandel erhältlich.
Kunstführer „Die Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe“
In der Reihe der Kunstführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Von Petra Pechaček, Paul-Ludwig Schnorr, Alma-Mara Brandenburg, Sandra Eberle. Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2016. 48 S., zahlr. farbige Abb. 12,5 x 23,5 cm, kartoniert, ISBN 978-3-7319-0247-8; 4,00 €.
Der Band ist vor Ort und im Buchhandel erhältlich.
Mittwoch, 20. Juli 2016
Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe |
Allgemeines
BUCHVORSTELLUNG TAGUNGSBAND UND KUNSTFÜHRER
„Memoria im Wandel“ – so lautet der Titel des umfangreichen Tagungsbandes zur Geschichte und Einordnung der Großherzoglichen Grabkapelle im Karlsruher Hardtwald, der jetzt vorgestellt werden konnte. Und der gewichtige Band ist nicht die einzige neue Publikation: Ebenfalls frisch aus der Druckmaschine kommt ein neuer Band in der Kunstführerreihe der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, der der Grabkapelle gewidmet ist.