Gruft der Großherzoglichen Grabkapelle Karlsruhe

Im Untergeschoss der KapelleDie Gruft

Insgesamt 18 Särge aus der Zeit zwischen 1830 und 1952 stehen in den Nischen der Gruft. Mitglieder des badischen Hauses wurden hier bestattet, darunter die badischen Großherzöge seit 1830. Andere Familienmitglieder, ursprünglich in der Karlsruher Stadtkirche beerdigt, wurden nach deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg in die Grabkapelle überführt.

Innenansicht der Großherzoglichen Grabkapelle Karlsruhe

Imposante Raumaufteilung.

Die Raumgestaltung

Durch eine lederbezogene Tür mit Eisenbeschlägen geht man vom Querschiff der Oberkirche über eine breite Treppe hinab ins Untergeschoss. Vor den letzten Stufen verschließt ein schmiedeeisernes Gitter den eigentlichen Zugang. Die Gruft spiegelt den Grundriß der Oberkirche: ein zentraler Raum mit prägnanter Mittelsäule, um den sich einzelne Nischen mit den Särgen gruppieren. Die Kapitelle der Säulen sind mit stilisierten Pflanzenmotiven geschmückt, unter ihnen Mohnkapseln – traditionelle Symbole für Träume, Schlaf und Tod. Anders als in der Oberkirche haben sich im Untergeschoss die originalen Buntglasfenster mit Pflanzenmotiven erhalten.

Hilda von Nassau, Portrait um 1885

Hilda von Nassau in jungen Jahren.

Die erste und die letzte Bestattung

Bereits am Tag nach der Weihe der Grabkapelle Ende Juni 1896 wurde der Sarg von Prinz Ludwig Wilhelm aus der evangelischen Stadtkirche in die neue Gruft überführt. Im darauffolgenden April starb sein Onkel Markgraf Wilhelm (1829–1897). Er war der Vater von Prinz Max von Baden, des letzten Kanzlers des Kaiserreiches, und begründete den Zweig der Familie von Baden, der noch heute in Salem lebt. Sein Leichnam wurde 1953 nach Salem überführt und dort bestattet. Sein Sarg verblieb jedoch in der Gruft. Die letzte Bestattung in der Grabkapelle fand 1952 statt: Großherzogin Hilda wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Die Überführung der Särge

Nachdem die Stadtkirche am Marktplatz im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, brachte man 1946 die Särge verschiedener Familienmitglieder in die Grabkapelle im Hardtwald. Seither ruhen hier die letzten fünf von insgesamt sieben badischen Großherzögen und ihre Ehefrauen: Die Reihe beginnt bei Ludwig I., es folgen Leopold und seine Ehefrau Sophie sowie ihr Sohn Ludwig II., dann Friedrich I. und Luise sowie Friedrich II. und Hilda. Weitere, nicht regierende Familienmitglieder sind ebenfalls hier bestattet.

Sarg von Prinz Ludwig Wilhelm August von Baden in der Großherzoglichen Grabkapelle Karlsruhe

Sarg des Prinzen Ludwig Wilhelm August von Baden.

Die Särge in der Gruft

Fast alle Särge entsprechen demselben Typus aus Holz mit schwarzem, rotem oder violettem Samtbezug, aufgesetzten gold- oder silberfarbigen Borten und versilberten Namensschildern. Vergoldete Bronzebeschläge mit Greifenköpfen dienen als Griffe. Die Füße, auf denen die Särge ruhen, stellen entweder Löwentatzen oder Greifenklauen dar. Besonders ergreifend ist ein kleiner, fragiler Kindersarg: Er gehört Prinzessin Henriette von Baden, die 1834 im Alter von einem Jahr starb.

Der Vergänglichkeit begegnen die Menschen seit Jahrhunderten mit dem Wunsch nach Schönheit und Ewigkeit. Schlösser, Burgen und Klöster sind bis heute ein glänzendes Vermächtnis für die Zukunft. Die Themenwelt „Unendlich schön. Monumente für die Ewigkeit“ wirft einen Blick auf diese spannenden Themen.

Unendlich schön

Mehr erfahren

Persönlichkeiten

Monumente & Funktionen

Kunstwerke & Räume

Epochen & Ereignisse

Bitte wählen Sie maximal 5 Schlagwörter aus.